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Die Erzählung wirkt sehr düster, mitunter auch daher, dass der November als Zeitraum gegeben ist und die Kälte und Düsterkeit daher mitschwingt. Ich nehme das als beabsichtigtes Stilmittel wahr, vielleicht täusche ich mich auch und es ist dem Zeitraum des Verfassens geschuldet. Der Alltag wird in dem Blog sowohl als Herausforderung dargestellt als auch als tagtägliche monotone Abfolge von Handlungen. Das lyrische Ich wirkt wie ein Einzelkämpfer, eine eher mürrische Person, die froh ist, nicht zu viel in der Außenwelt zu sein, eher gedanklich in sich gekehrt, trotzdem das Geschehen um sich herum sehr aufmerksam am Analysieren und Interpretieren. Es fühlt sich durch die anderen Menschen in gewisser Hinsicht bedroht ...
Weiters fällt dem Protagonisten auf, dass die Leute nicht nur auf ihn so wirken, sondern dass er auf die anderen Leute auch so ausdruckslos und desinteressiert wirken kann wie sie auf ihn. Im nächsten Schritt äußert er aber seine Gleichgültigkeit zu diesem Schluss – dies unterstreicht mE noch einmal, dass sich die Menschen im Einzelnen doch nicht so sehr unterscheiden, wie man vielleicht glauben mag.
Am allerbesten gefällt mir diese Betonung auf die vergänglichen Momente. Insbesondere diese Hektik und Unruhe, anstatt den Moment, der so kurz ist dass er nicht wahrnehmbar ist, zu genießen. Der Moment, ein Balanceakt zwischen Vergangenheit und Zukunft, so feinschneidig, dass es schon irrational ist, dass er existiert. Und genau dieser wertvolle Moment wird verschwendet mit dem Alltag, der am Ende des Tages wieder in Vergessenheit gerät.
— BH (gekürzter Kommentar zu Kapitel I)
Sehr netter Beitrag, was für Gedanken du hast.
Ja, wir sind alle so wie du! Es existiert keine Individualität. Aber bist du sicher: Hühnchen?
— WZ (Kommentar zu Kapitel I)
Ich finde den Blog cool, quasi eine Mischung aus deinen Gedanken, aber mit dem Alltag von jemand anderem. Bisschen deprimierend vielleicht mit der Ansicht dass wir alle eh nur in unserer Routine stecken und es irgendwann dann einfach vorbei ist, aber es stimmt halt irgendwie.
— E (gekürzter Kommentar zu Kapitel I)
Nach dem Lesen des ersten Miccini-Blogs wollte ich sofort alte Muster und Regelungen überdenken und von Grund auf hinterfragen.
Die Menschenmasse in der U-Bahn ist sicher ein sehr großer Punkt womit sich viele Leute identifizieren können.
— JK (Kommentar zu Kapitel I)
Ein sehr interessanter Blog! Es ist wohl wahr, dass wir mit den anderen Menschen zu einer Masse verschmelzen und keiner nimmt einen gesondert wahr - obwohl man oft denkt, dass man der Protagonist auf Erden ist!
— SR (gekürzter Kommentar zu Kapitel I)
Finds gut, dass dein Erzähler ein bisschen egoistisch ist. Das macht ihn meiner Meinung nach sympathischer und das Ganze einfach realistischer.
Die Geschichte ist zwar schön aber ich versteh das Prinzip der “hopeless emptiness” nicht ganz. Wann in der Geschichte sollte sie auftreten?
Das Bojack Horseman Zitat war richtig geil bitte mach das öfters. Kannst du nächstes mal vielleicht South Park oder Rick and Morty zitieren?
— MR (Kommentar zu Kapitel II)
Ich finde es ist verwirrend, aber es sind ja auch deine Gedanken - ich glaub sowas darf verwirrend sein. Ich bin gemein, aber es ist mir egal - zu rechtfertigen dass du gemein bist brauchst du finde ich nicht kommentieren. Ich mochte den Text aber sehr gerne, er ist nicht so “es hat eh alles keinen Sinn” und das mag ich gern.
— EL (gekürzter Kommentar zu Kapitel II)
Der Blog ist gut, dein bester bis jetzt. Aber dieses ironische “Miccini möchte Religionsausübung nicht anzweifeln” kauft dir keiner ab.
— EL (Kommentar zu Kapitel III)
“Brot wird verteilt. Nicht an die, die es tatsächlich brauchen, sondern nur an die, die schon satt sind; aber nicht satt genug. Sie glauben, und das ist die einzige Begründung. Sie predigen von Nächstenliebe, aber lieben nur, wer ihnen gleich ist.”
Wie oft ich mir das schon so ähnlich gedacht habe! Aber nicht unbedingt gleich, sondern eher, wer es aus der eigenen Perspektive wert ist geliebt zu werden.
— Anonym (Kommentar zu Kapitel III)